Kaufmann für Dialogmarketing - Ausbildung, Berufsbild, Gehalt

Dialogmarketing: Was ist das?

 

Was ist Dialogmarketing?

 

Viele Unternehmen benötigen eine gute Beziehung zu den Kunden als Basis ihres täglichen Geschäfts. Diese Beziehungen zu pflegen, ist die Aufgabe eines Kaufmanns für Dialogmarketing. Durch persönliche Gespräche gewinnt, betreut und bindet er Kunden an das Unternehmen. Der Kontakt findet in der Regel telefonisch oder per Chat statt.

 

Ein Kaufmann für Dialogmarketing übernimmt vielfältige Aufgaben. Zum Beispiel berät er Kunden, kalkuliert Angebote und schließt Verträge ab. Um den Kontakt zum Kunden nachvollziehbar zu halten, nimmt er Kundendaten auf und pflegt diese in eine Datenbank ein. 

 

Ein Kaufmann für Dialogmarketing entwickelt Strategien für das Direktmarketing und setzt diese anschließend um. Er plant Projekte und den Personaleinsatz.

Ausbildung zum Kaufmann für Dialogmarketing

 

Die Industrie- und Handelskammern haben im Jahr 2006 die staatlich anerkannte Ausbildung zum Kaufmann für Dialogmarketing ins Leben gerufen. Es handelt es sich um eine duale Ausbildung, das heißt die Auszubildenden lernen sowohl im ausbildenden Unternehmen als auch an der Berufsschule.

Fachliche und persönliche Voraussetzungen für einen Kaufmann für Dialogmarketing

 

Um die Ausbildung zum Kaufmann für Dialogmarketing zu beginnen, ist die Mindestvoraussetzung ein qualifizierten Hauptschulabschluss. In der Regel stellen Unternehmen Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss ein. Mehr als die Hälfte aller Auszubildenden zum Kaufmann für Dialogmarketing besitzen diesen Schulabschluss. Ungefähr ein Drittel aller Auszubildenden besitzen ein Abitur oder eine vergleichbare Qualifikation.

 

Gefordert sind gute Kenntnisse in Deutsch um Texte zu verfassen und mit dem Kunden zu kommunizieren. Mathematische Fähigkeiten sind für kaufmännische Berechnungen wie die Budgetplanung oder die Gewinn- und Verlustrechnung wichtig. Hierfür sind Kennnisse aus der Wirtschaftslehre nützlich.

 

Als Kaufmann für Dialogmarketing benötigt man sehr gut ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten, da der intensive Kontakt mit Menschen an der Tagesordnung steht. Eine angenehme Stimme, Offenheit und die Freude am Telefonieren erleichtern die Arbeit sehr. Weiterhin ist es von Vorteil, ein Interesse an kaufmännischen Tätigkeiten zu haben. Die sensiblen Kundendaten erfordern dabei Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein.

Inhalt der Ausbildung zum Kaufmann für Dialogmarketing

 

Im ersten und zweiten Lehrjahr findet die Ausbildung zum Kaufmann für Dialogmarketing sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule statt. Im dritten Jahr arbeiten die Auszubildenden in der Regel nur noch im Betrieb. In dieser Zeit lernen sie das Unternehmen und seine Stellung, Rechtsform und Struktur kennen. Sie lernen arbeits-, sozial- und tarifrechtliche Vorschriften sowie Aspekte der Sicherheit bei der Arbeit.

Dialogprozesse

 

Die tägliche Kommunikation ist das wichtigste Werkzeug des Kaufmanns für Dialogmarketing. Deshalb eignen sich die Auszubildenden Kenntnisse zur sprachlichen und schriftlichen Kommunikation an. Sie lernen zum Beispiel Texte zielgerichtet zu verfassen und diese den Kommunikationsmitteln angepasst zu formulieren. Weiterhin lernen sie in Abhängigkeit des Sprachverhaltens und des Kundentyps die Gesprächsführung zu gestalten und entsprechende Techniken einzusetzen.

 

Kundenbetreuung, -gewinnung und -bindung sind wesentliche Aufgaben eines Kaufmanns für Dialogmarketing. Daher lernen die Auszubildenden Kundenwünsche zu analysieren und zu bearbeiten und produkt- oder dienstleistungsbezogene Beratungen sowie Befragungen durchzuführen. Bestandskunden zu halten ist ebenso wichtig wie neue Kunden zu gewinnen, daher erlernen die angehenden Kaufmänner für Dialogmarketing Haltegespräche nach Kündigungen zu führen, wie sie Beschwerden bearbeiten und wie sie Kunden binden können.

Informations- und Kommunikationssysteme

 

Informationstechnik unterstützt die Tätigkeiten eines Kaufmanns für Dialogmarketing. Die Auszubildenden lernen Kommunikationsanlagen und Informationsnetze zu nutzen und arbeiten mit Betriebssysteme, Standardsoftware sowie betriebsübliche Software. Die Kommunikationssysteme unterscheiden sich nach Leistungsfähigkeit, Einsatzbereich und Wirtschaftlichkeit. Die angehenden Kaufmänner für Dialogmarketing lernen diese zu unterscheiden und passend zu verwenden.

 

Die Kundendaten werden in Datenbanken verwaltet. Die Auszubildenden lernen die Grundlagen der Datenbanksysteme und diese zu nutzen. Aspekte des Datenschutzes und der Datensicherheit fließen in den Lehrplan ein. 

Betriebswirtschaftliche Aspekte

 

Kaufmänner für Dialogmarketing übernehmen Aufgaben im Projektmanagement. Daher lernen sie Projekte vorzubereiten indem sie Projektpläne aus Projektzielen ableiten und Teilaufgaben entwickeln. Um die Projekte durchzuführen lernen sie Projektaufgaben mit Beteiligten zu koordinieren, Abweichungen im Projektablauf zu melden und an der Lösungen zu entwickeln. Weiterhin lernen sie Projekte zu adaptieren und Arbeitszeitkonten zu führen. Sie lernen Abläufe und Resultate der Projekte zu dokumentieren sowie die wichtigen Kennzahlen von Projekten und Statistiken zu berechnen. 

 

Ebenfalls auf dem Lehrplan stehen Aspekte aus dem Personalbereich, zum Beispiel Teambildung, Personalplanung und -beschaffung. Der zukünftige Kaufmann für Dialogmarketing übt die Planung des auftragsorientierten Personaleinsatzes und Instrumente zur Mitarbeitermotivation einzusetzen. Werkzeuge und Methoden der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle stehen genauso auf dem Lehrplan wie die Erstellung von Kosten-Leistungsrechnungen oder die Berechnung von branchenspezifischen Kennzahlen.

Kaufmann für Dialogmarketing: Zwischen- und Abschlussprüfung

 

Während der Ausbildung zum Kaufmann für Dialogmarketing müssen die Auszubildenden eine Zwischenprüfung und die Abschlussprüfung bestehen.

 

Die Zwischenprüfung wird zu Beginn des zweiten Lehrjahrs abgelegt. Es handelt sich um eine schriftliche Prüfung mit einer Bearbeitungsdauer von 120 Minuten für circa 60 Aufgaben. Der angehende Kaufmann für Dialogmarketing erwirbt durch die bestandene Zwischenprüfung die Zulassung zur Abschlussprüfung und hat die Möglichkeit Wissenslücken zu identifizieren.

 

Die Abschlussprüfung der Ausbildung zum Kaufmann für Dialogmarketing besteht aus vier Teilen, von denen mindestens drei mit "Ausreichend" bewertet werden müssen , um die Prüfung zu bestehen. Die einzelnen Teilprüfungen sind über mehrere Tage verteilt. Mehr als 90 Prozent der Kandidaten bestehen die Abschlussprüfung im ersten Anlauf.

 

Der erste Teil "Gestaltung und Vertrieb von Dienstleistungen" ist eine 90-minütige schriftliche Bearbeitung von Aufgaben zu den Tätigkeiten des Kaufmanns für Dialogmarketings. Im zweiten Teil "Projektmanagement im Dialogmarketing" sind 150 Minuten lang schriftlich Aufgaben aus dem Bereich des Projektmanagements zu bearbeiten. Der dritte Teil "Wirtschafts- und Sozialkunde" stellt den Prüfling 60 Minuten lang vor praxisbezogene Aufgaben. In diesen muss er sein Verständnis zu wirtschaftlichen und sozialen Mechanismen in der Arbeitswelt zeigen. Den vierten und letzten Teil bildet ein 30-minütiges "Fallbezogenes Fachgespräch". Auf dieses kann sich der zukünftige Kaufmann für Dialogmarketing 15 Minuten vorbereiten und eine Aufgabe vorbereiten. 

Gehalt und Vergütung eines Kaufmanns für Dialogmarketing

 

Das Gehalt als Kaufmann für Dialogmarketing

 

Während der Ausbildung zum Kaufmann für Dialogmarketing zahlt das ausbildende Unternehmen eine Vergütung. Die Höhe ist abhängig vom Unternehmen, der Branche und der geltenden Tarifverträge. Im ersten Ausbildungsjahr erhalten Auszubildende eine Vergütung zwischen 700 und 900 Euro. Im zweiten Jahr zwischen 790 und 960 Euro und im dritten Jahr zwischen 850 und 1030 Euro.

 

Nach Abschluss der Ausbildung erhalten Kaufmänner für Dialogmarketing ein Einstiegsgehalt zwischen 1900 und 2700 Euro brutto pro Monat. Dies entspricht einem Jahreseinkommen von 22800 bis 32400 Euro. Manche Kaufmänner für Dialogmarketing erhalten zusätzlichen Zahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld oder Bonuszahlungen. Dies ist abhängig vom Unternehmen.

Möglichkeiten nach der Ausbildung zum Kaufmann für Dialogmarketing

 

Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung kann der Kaufmann für Dialogmarketing sich beruflich entwickeln. Eine Möglichkeit ist es, als Teamleiter die Führung von Mitarbeiten zu übernehmen. Dies ist zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Betriebswirt für Callcentermanagement möglich. Durch ein Studium eines Bachelorstudiengangs im Bereich Marketing oder Vertrieb können sich weitere Karrieremöglichkeiten eröffnen.

 

(Aus Gründen der Lesbarkeit wurde im Text die männliche Form gewählt, nichtsdestoweniger beziehen sich die Angaben immer auf Angehörige beider Geschlechter).