Was ist Betriebswirtschaft?

Was ist Betriebswirtschaft?

 

Was ist Betriebswirtschaft?

 

Die Wirtschaft ist heutzutage ein zentraler Bereich unserer Gesellschaften, in der die Menschen beschäftigt sind. Unter den unterschiedlichen Einheiten, die die Wirtschaft ausmachen, wird auch der Betrieb gezählt. Mit dem Begriff "Betrieb" wird somit eine relativ eigenständige Einheit innerhalb der Wirtschaft bezeichnet. 

 

Definition eines Betriebs

Wenn man sich fragt, was einen Betrieb definiert, so werden mindestens 3 Aspekte genannt:

 

  1. Der Betriebszweck: Jeder Betrieb verfolgt einen bestimmten Zweck, d.h. er stellt in der Regel etwas bestimmtes her, wie z.B. Bier (Brauerei), Autos oder Computer
  2. Die Produktionsfaktoren: Jeder Betrieb besitzt bestimmte Produktionsfaktoren, wie Maschinen, Rohstoffe oder Personal
  3. Der Transformationsprozeß: Jeder Betrieb verändert die eigenen Ausgangsstoffe in etwas anderes 

 

Diese 3 Schritte bilden gemeinsam die Leistung eines Betriebes. Sie beschreiben mit anderen Worten den Prozeß, den ein Betrieb durchführt, der darin besteht, dass ein bestimmter Input gegeben wird, im Betrieb transformiert wird, und daraus ein spezieller Output geschaffen wird. 

 

Funktionsprinzipien von Betrieben

Damit ein Betrieb ökonomisch funktionieren kann, müssen einige wesentliche Dinge beachtet werden:

 

  1. Jeder Betrieb muss mit seinen Produktionsfaktoren wirtschaftlich (d.h. nicht verschwenderisch) umgehen
  2. Der Betrieb muss mit seinem Produkt einen neuen Wert erzeugen. Die End-Produkte müssen somit wertvoller sein als die Ausgangsstoffe
  3. Nur wenn ein Betrieb Gewinn erzielt, kann es auf Dauer existieren
  4. Ein Betrieb muss liquide sein, d.h. es muss das nötige Geld besitzen, um den regelmäßigen Verpflichtungen nachkommen zu können 

 

Aus den beschrieben Merkmalen ergibt sich, dass ein Betrieb also als eine relativ selbständige Einheit verstanden werden muss, die die Bedarfsdeckung zum Ziel hat und von individuellen Entscheidungen abhängig ist. 

 

Betriebstypen

Betriebe können dabei ganz unterschiedliche Typen aufweisen. Klassische Formen von Betrieben sind etwa:

 

  • Dienstleistungsbetriebe. Ihr Produkt ist dabei keine Sache, sondern eine bestimmte Dienstleistung. Beispiele hierfür sind: Handelsunternehmen; Verkehrsbetriebe, Telekommunikationsunternehmen; BankenVersicherungsgesellschaften und weitere Dienstleistungsunternehmen wie Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe, Schneider, Friseure, Theater, Kinos, Schulen, Krankenhäuser, Wohnungsvermietungen, ferner die freien Berufe, wie Ärzte, selbstständige Wirtschaftsprüfer, Kommissionäre, Makler, Agenten. 
  • Sachleistungsbetriebe. Hier ist das End-Produkt eine bestimmte Sache. Beispiele hierfür sind alle Industrie- und Handwerksbetriebe (z.B. Stahlbau, Maschinenbau, Textilproduktion).

 

Betriebe lassen sich in der Regel auch auf andere Weise eingliedern. So wird auch oft nach Größe des Betriebes unterschieden (klein- und Mittelstädnische Unternehmen - Großkonzerne) oder aber nach Rechtsformen (GmbH, UG, AG etc.).

 

Die Betriebswirtschaft

Die Betriebswirtschaft bzw. Betriebswirtschaftslehre ist nun eine spezielle Unterdisziplin der Wirtschaftswissenschaften. Sie befasst also auf eine besondere (wissenschaftliche) Weise mit dem Wirtschaften. 

 

Wirtschaften wird dabei verstanden als "Befriedigung menschlicher Bedürfnisse durch die Bereitstellung von Gütern und Leistungen".

 

Anders als ihre Nachbardisziplin der Volkswirtschaft konzentriert sich die Betriebswirtschaft nicht auf makroökonomische Prozesse, sondern auf die wirtschaftlichen Prozesse, die aus Sicht eines Betriebs bzw. Unternehmens entscheidend sind.

 

Beachte also:

 

  • VWL:    Wirtschaft auf gesamtwirtschaftliche Ebene, z.B. in einem Staat (Inhaltliche Schwerpunkte: Vollbeschäftigung, Preisstabilität, Wirtschaftswachstum, außenwirtschaftliches Gleichgewicht)

 

  • BWL:    Wirtschaft auf der Ebene eines einzelnes Betriebes bzw. eines Unternehmens. Bezug ist immer das einzelne Unternehmen unter Berücksichtigung des Umfeldes, z.B. Lieferanten-Kunden-Beziehungen, und der Angebots- und Nachfragesituation in den jeweiligen Marktsegmenten des Unternehmens. 

 

 

Struktur der BWL

Grundsätzlich lässt sich die Betriebswirtschaft in zwei große Kategorien einteilen:

 

  • in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (ABWL), bei der Sachverhalte und Probleme mit Allgemeingültigkeit über die konkreten Ausprägungen der Betriebe hinweg verhandelt werden.  Das Ziel ist hier die Erarbeitung genereller Aussagen hinsichtlich der Betriebe und ihrer Struktur.

 

  • in die Spezielle Betriebswirtschaftslehre (SBWL). Die SBWL gliedert sich auf wie folgt:

  

SBWL

Institutionell

(im Hinblick auf die Wirtschaftszweige)

Funktionell

(im Hinblick auf die betrieblichen Funktionen)

Industriebetriebslehre

Handelsbetriebslehre

Bankbetriebslehre usw.

Marketing

Beschaffungswirtschaft

Finanzwirtschaft usw.

 

Es gibt also eine Vielzahl an sogenannten funktionalen Betriebswirtschaftslehren, die sich mit ganz spezifischen Bereichen der BWL beschäftigen und diese zu optimieren suchen. Zum Bereich der funktionalen Betriebswirtschaftslehren gehören z. B.:

 

 

 

Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass das Ziel der Betriebswirtschaftslehre einmal theoretischer Natur ist, nämlich die wissenschaftliche Bildung von Systemen verfolgt, und einmal angewandter Natur ist, nämlich die konkreten Betriebsabläufe zu verstehen und zu verbessern. 

 

 

Allgemeines zum BWL Studium

Im Rahmen eines Bachelor Studiums der Betriebswirtschaft bekommen Sie in aller Regel einen Überblick über alle Spezialfelder der BWL. Eine echte Spezialisierung können Sie dann vor allem in einem Master Studium vornehmen. Wie an den vielen Unterkategorien zu sehen ist, können Absolventen der BWL aus einem breitgefächerten Angebot an Berufen wählen, je nachdem auf was sie sich während ihrer Ausbildung bzw. ihres Studiums spezialisiert haben. 

 

 

 

 

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